Bergkirche – Eisenstadt

Bergkirche Eisenstadt Titelbild 2

Geplant wurde die Bergkirche in Eisenstadt nach dem Vorbild der Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf in Niederösterreich.

 

Im Rahmen des langfristigen Sanierungskonzepts „Kalvarienberg 2020“ restaurierte unsere Firma von 2015 bis 2017 die Engels- und Nischenfiguren der Bergkirche.

Die als monumentale Wallfahrtskirche vorgesehene Bergkirche wurde 1715 von Fürst Paul I. Esterházy geplant. Die feierliche Einweihung fand jedoch erst im Jahr 1803 statt, da bis 1765 lediglich das Presbyterium ausgeführt war. Sie ist westlich an den Kalvarienberg angebaut, welcher unter der Bauführung des Franziskanerbruders, Baumeisters und Tischlers Felix Nierinck auf einem künstlichen Hügel errichtet wurde.

 

Der Kalvarienberg beschreibt in 33 „Geheimnissen“ die Leidensgeschichte Christi auf eindringlich theatralische Weise: insgesamt sind in 10 Kapellen und auf 18 Altären 260 Holz- und 60 Steinfiguren zu sehen. Als Urheber der Skulpturen wird eine sogenannte „Franziskaner-Bilderschnitzerschule“ genannt, die im Wiener Franziskanerkloster beheimatet war und die vermutlich aus dem Grödnertal stammte.

 

Die Skulpturen bestehen aus weichem und wenig witterungsbeständigem Kalksandstein, darunter St. Margarethener Kalksandstein und Loretto Kalksandstein. Es wurden vor allem Schäden durch Verwitterung vorgefunden, aber einige wurden auch von korrodierten Eisenarmierungen und Eisenverzapfungen innerhalb der Steinskulpturen verursacht.

 

Die Figuren wurden alle gereinigt, wurden einer Biozidbehandlung als auch Salzbehandlung unterzogen und mittels Armierungen aus gedrehtem Nirostastahl statisch gesichert. Der für Ergänzungen, Kittungen und Inkrustationen verwendete Kunststeinmörtel wurde hinsichtlich seines optischen Erscheinungsbildes sowie in seinem physikalischen Verhalten in ausgehärtetem Zustand dem Material der Figuren angeglichen. Für die wenigen Steinvierungen wurde der in Qualität und Aussehen mit dem Originalmaterial vergleichbare, aus Italien stammende Kalksandstein Pietra dura di Vicenza verwendet.

 

Nach Abschluss der Arbeiten wurden die Engelsfiguren sowie eine Nischenfigur auf die zuvor sanierten Postamente der Treppen- und Mauerbrüstung versetzt. Dazu wurden die Skulpturen jeweils auf eine in Form der Standfläche der Figur zugeschnittene Bleifolie gestellt und mit jeweils einer mit mineralischem Klebemörtel eingeklebten Gewindestange in den Steinpostamenten verankert. Die Fugen zwischen Engelsfigur und Postament wurden mit Bleiwolle geschlossen. Die Fugen zwischen dem Stein und den Nischenfiguren wurden im Unterschied dazu mit Kalkzement-Mörtel geschlossen.

Unsere Leistung

Restaurierung der Engels- und Nischenfiguren

Durchführungszeitraum

2017

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