Petronell-Carnuntum, Johanneskirche, Musterrestaurierung

Nach den Arbeiten

Die dem hl. Johannes dem Täufer geweihte romanische Kirche liegt auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel über einem ehem. römischen Gräberfeld am westlichen Ende des Marktes Petronell. Aufgrund fehlender historischer Quellen ist eine Datierung schwierig, die jüngere Forschung geht von einer Entstehung um 1200 aus. Jedenfalls handelt es sich dabei um eines der wenigen in Österreich erhaltenen Beispiele einer selbstständigen (d.h. nicht in Verband mit anderen Bauten stehenden) Rundkirche aus dem Hochmittelalter.


Das Bauwerk wurde in den Kriegen gegen die Osmanen und Franzosen schwer beschädigt, auch Erdbeben und Baugrundsetzungen haben dem Mauerwerk arg zugesetzt. Die letzte umfassende Restaurierung und statische Sanierung des Kirchenbaus liegt verhältnismäßig lange zurück (1950/52).

Mittlerweile befindet sich die aus Quader- und Bruchsteinmauerwerk aufgebaute und mit Ziegelmauerwerk ausgebesserte Außenhaut des Gebäudes – u.a. bedingt durch die exponierte Lage des Baus – wieder in sehr schlechtem Zustand.

Der Auftrag an unsere Firma 2019 sah die Restaurierung einer Musterachse im Eingangsbereich der Kirche inkl. Trichterportal und Relief vor: Sämtliche Problemstellungen und Schadensbilder waren in diesem Bereich vorhanden und konnten exemplarisch durch die Restaurierung behandelt werden. Darüber hinaus war es dringend erforderlich, die Steinteile im und oberhalb des Eingangsbereichs zu sichern, um einen sicheren Eintritt in die Kirche gewährleisten zu können.

Die Steinoberflächen wurden mit reinem Wasser gereinigt; hartnäckige Sinterkrusten, Farbreste und Mörtelmassen von früheren Ausbesserungen wurden mit Mikrosandstrahl im Trockenstrahlverfahren entfernt. Die verschobenen Werksteine am Eingangsportal wurden vorsichtig ausgelöst und passgenau wieder versetzt. Geschwächte Bereiche wurden mit Kieselsäureester gefestigt und Risse mit Kohlefaser- und Nirostastäben vernadelt. Fehlstellen wurden mit an den Bestand angepassten Mörtelmassen mit hydraulischem Kalk und Weißzement als Bindemittel ergänzt. Einzelne Ergänzungen wurden mit dünnen Kalklasuren retuschiert, um eine bestmögliche Farbangleichung an den umgebenden Bestand erreichen zu können.

Unsere Leistung

Musterrestaurierung, Stein-Restaurierung

Durchführungszeitraum

2019

Bildgalerie